(1) Momentan wird das t\u00e4gliche Leben und die Diskussion in den Medien von der Coronakrise beherrscht. Alle bisherigen gesellschaftlichen Probleme bestehen jedoch weiterhin, wie Finanz- und Wirtschaftskrisen, die Krise der Sozialsysteme oder der Zusammenbruch des nach dem kalten Krieg entstandenen internationalen Sicherheitssystems.<\/p>\n

Die Corona-Pandemie verdeutlicht, dass das bestehende Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nicht zu einer wirksamen Vorsorge und zur Beherrschung von Krisen in der Lage ist. Auch Monate nachdem die Gefahr der Pandemie erkannt wurde, besteht ein <\/span>Mangel an Schutzausr\u00fcstungen, es gibt kein durchdachtes Katastrophenmanagement, in Bereichen kritischer Infrastrukturen herrscht Personalmangel, da ausl\u00e4ndische Arbeitskr\u00e4fte nicht in dem bisherigen Umfang nach Deutschland kommen. Die Wirkungen des Lockdown auf kritische Infrastrukturen infolge des Abbruchs von Lieferketten, insbesondere f\u00fcr Wartungs- und Ersatzteile, kann momentan nur erahnt werden.
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<\/div>\n(2) Die Vorsorge f\u00fcr Krisen ist nur insofern noch Staatsziel, solange man mit den Vorsorgema\u00dfnahmen selbst noch Geld verdienen kann. Das ist in der Gesundheitsvorsorge offenbar nicht ausreichend der Fall. Noch im Sommer 2019 empfahl beispielsweise die Bertelsmann-Stiftung in einer Studie die Verringerung der Anzahl der Kliniken von aktuell knapp 1400 auf deutlich unter 600 H\u00e4user [3].<\/p>\n <\/i> Kommentar senden<\/span><\/a>\n
<\/div>\n(3) Infolge der Corona-Pandemie wurden massiv Grundrechte beschnitten. Diese Ma\u00dfnahmen wurden ausschlie\u00dflich mit dem Schutz der Gesundheit der B\u00fcrger begr\u00fcndet. Sie gr\u00fcnden sich auf teils sehr volatile Einsch\u00e4tzungen einer relativ kleinen Gruppe von Experten und auf aus mathematischer Sicht v\u00f6llig unzureichenden Daten \u00fcber die Ausbreitung der Infektionen. Es gab bisher fast keine systematischen Tests von zuf\u00e4llig ausgew\u00e4hlten Probanden, Test wurden nur bei Personen mit erkannten Symptomen durchgef\u00fchrt. Dieses Vorgehen widerspricht grundlegenden Anforderungen an eine fundierte, statistische Versuchsplanung. Dementsprechend unsicher sind die auf dieser Datenbasis errechneten Simulationen. Bei der inhaltlichen Bewertung der statistisch ermittelten Zusammenh\u00e4nge wird zumeist nicht zwischen Korrelation und Kausalit\u00e4t unterschieden, Wechselwirkungen mit anderen Einflussgr\u00f6\u00dfen, wie Vorerkrankungen, werden ignoriert. (siehe zu der Thematik [7] und die dort aufgelisteten Literaturangaben)<\/p>\n <\/i> Kommentar senden<\/span><\/a>\n
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(4) Bei der politischen Festlegung von Ma\u00dfnahmen gegen die Corona-Pandemie wurden\u00a0 soziale und wirtschaftliche Wirkungen nur punktuell\u00a0 betrachtet und Wechselwirkungen innerhalb des Gesundheitswesens weitgehend ignoriert. Daraus kann u.a. die Hypothese abgeleitet werden, dass es mehr Opfer durch unterlassene bzw. verz\u00f6gerte Vorsorgeuntersuchungen geben wird als durch Corona selbst.<\/div>\n
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(5) Zur Bek\u00e4mpfung der Corona-Pandemie gibt es im wesentlichen drei Ans\u00e4tze: 1. Entwicklung eines Impfstoffes, das dauert nach Sch\u00e4tzungen der WHO mindestens 18 Monate, 2. die Entwicklung von Medikamenten und Therapien zur Behandlung, die Umsetzung erfordert einen \u00e4hnlichen Zeitraum und 3. eine gezielte Schwarmimmunisierung (Herdenimmunit\u00e4t). Letzteres k\u00f6nnte deutlich schneller gehen, setzt allerdings voraus, dass Risikoindividuen und ggf. auch -gruppen gesch\u00fctzt werden k\u00f6nnen. Dann k\u00f6nnte man vermutlich relativ schnell zu einem normalen Leben zur\u00fcckkehren ohne das Gesundheitswesen\u00b4zu \u00fcberlasten. Diese These wird momentan kontrovers und von allen Seiten wenig fundiert diskutiert.<\/div>\n
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(6) Ein liberaler Ansatz w\u00e4re, alle B\u00fcrger \u00fcber die bestehenden Risiken und Vorsorgestrategien aufzukl\u00e4ren und ihnen pers\u00f6nlich die Freiheit zu geben, ihre individuellen Schutzma\u00dfnahmen zu w\u00e4hlen. Das k\u00f6nnte z.B. bedeuten, dass jeder das Recht auf Quarant\u00e4ne und damit ggf. das Recht auf Kurzarbeit Null erh\u00e4lt und dass er von speziellen Dienstleistern grundlegend versorgt werden kann, ohne die Quarant\u00e4ne verlassen zu m\u00fcssen. Andererseits k\u00f6nnte dann aber ein Mensch beispielsweise entscheiden, seinen 90. Geburtstag gemeinsam mit seiner Familie zu feiern, trotz des Risikos einer\u00a0 m\u00f6glicherweise t\u00f6dlichen Infektion.<\/p>\n <\/i> Kommentar senden<\/span><\/a>\n
<\/div>\n(7) Momentan werden Ideen diskutiert, mit Hilfe einer kompletten \u00dcberwachung der Kontakte aller B\u00fcrger, Infektionswege nachverfolgen zu k\u00f6nnen („effektive Kontaktnachverfolgung“) und ggf. entsprechende Quarant\u00e4nema\u00dfnahmen einzuleiten [4]. Das w\u00e4re der totale \u00dcberwachungsstaat. Diese Idee kommt nicht aus China sondern aus Deutschland!<\/p>\n <\/i> Kommentar senden<\/span><\/a>\n
<\/div>\n(8) Durch die Medien wird einseitig und unsachgem\u00e4\u00df informiert. Das f\u00e4ngt beispielsweise damit an, dass jeder mit Covid19 infizierte Verstorbene von den meisten Medien unabh\u00e4ngig von der Todesursache als „Corona-Toter“ vermeldet wird.<\/p>\n <\/i> Kommentar senden<\/span><\/a>\n
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(9) Eine Nebenwirkung der Ma\u00dfnahmen zur Bek\u00e4mpfung der Corona-Pandemie ist eine gewaltige Verm\u00f6gensumverteilung. (siehe auch [5]) Die Gesamtverschuldung des Staates wird sich in einem Jahr ann\u00e4hern verdoppeln (in Deutschland von Dez. 2019 1.889.000.000.000 \u20ac um die in der Diskussion um die Rettungspakete genannten 2 Billionen \u20ac). Diese Schulden werden bei Banken aufgenommen und m\u00fcssen von den B\u00fcrgern durch Steuern zur\u00fcckgezahlt werden.<\/p>\n
Die Stilllegung eines gro\u00dfen Teils des \u00f6ffentlichen Lebens und der wirtschaftlichen T\u00e4tigkeit wird eine gro\u00dfe Zahl von Isolvenzen insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen zur Folge haben. Das wird sowohl eine gewaltige Verm\u00f6gensvernichtung als auch eine gewaltige Verm\u00f6genskonzentration bewirken.<\/p>\n <\/i> Kommentar senden<\/span><\/a>\n
<\/div>\n(10) Die Coronakrise wurde durch ein Naturereignis, die Corona-Pandemie, ausgel\u00f6st. Zur Krise ist sie erst dadurch geworden, dass unsere Gesellschaft mit den daraus resultierenden Herausforderungen nicht umgehen kann. Es gibt sicher viele, die die Krise zu ihrem eigenen Vorteil nutzen werden, aber es gibt niemanden, der sie gezielt herbeigef\u00fchrt hat.
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<\/div>\n(11) Zur Finanzierung der wirtschaftlichen Folgen der Krise wurde u.a. von George Soros der durchaus realistische Vorschlag gemacht, durch die EU „ewige Anleihen“ herauszugeben. [9] Diese m\u00fcssten nicht getilgt werden, die EU m\u00fcsste lediglich die Zinsen (j\u00e4hrlich ca. 10 Mrd. \u20ac) zahlen. Diese Gr\u00f6\u00dfenordnung stellt zwar kein wesentliches Problem dar, w\u00e4re aber f\u00fcr die Banken ein dauerhaftes, leistungsloses Einkommen. Es ist nicht zu erwarten, dass k\u00fcnftige Generationen bereit sind, dieses zu zahlen.
\nAlternativ k\u00f6nnte der Staat selbst Geld emittieren, statt die Geldsch\u00f6pfung Banken zu \u00fcberlassen. Diese M\u00f6glichkeit wird zwar diskutiert, aber von der Politik nicht ernsthaft in Erw\u00e4gung gezogen. [10] [11]
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